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„Der Nowak lässt mich nicht verkommen“

Cissy Kraner eigentlich Gisela Kraner (* 13.1.1918 in Wien; † 1.2.2012 in Baden) war eine österreichische Schauspielerin, Sängerin (Diseuse) und Kabarettistin.

Nach einem klassischen Gesangsstudium und einigen Engagements als Soubrette wandte sich die Wienerin bald dem Kabarett zu und trat auf verschiedenen Kleinkunstbühnen, wie dem Wiener Kabarett ABC auf. 1938 ging sie mit einer Revuebühne auf Gastspiele nach Bogotá, wo sie Hugo Wiener kennenlernte. Sie begann mit ihm aufzutreten, und nach ihrer Hochzeit 1943 eröffneten sie in Caracas gemeinsam eine kleine gutgehende Exilanten-Bar, in der Kraner die Chansons ihres Mannes in fünf verschiedenen Sprachen vortrug. Sie wurde zwar zum Reichsarbeitsdienst beordert, blieb aber bei ihrem Mann, da er jüdischer Herkunft war.

Nach dem Krieg kamen die beiden 1948 nach Wien zurück, wo sofort Kraners Karriere im Ensemble des Kabarett Simpl begann, die bis 1965 dauerte. In dieser Zeit entstanden Hugo Wieners Chansons Der Novak läßt mich nicht verkommen, Ich wünsch‘ mir zum Geburtstag einen Vorderzahn oder Ich kann den Novotny nicht leiden, die durch ihren Vortrag legendär wurden.

Und auch die Geschichte, wie es zum „Der Novak lässt mich nicht verkommen“ kam, ist erzählenswert. Das Ehepaar Kraner/Wiener urlaubte in Pörtschach am Wörthersee. Dort lernten sie ein junges Ehepaar mit dem Namen Novak kennen. Die Gattin erzählte stets, dass sie „dem“ Novak soviel zu verdanken hat, dass „er – der Novak“ stets um sie bemüht sei, ihr alles abnimmt und sie sich genauso genommen um rein gar nichts selbst kümmern müsse … Dies war der Brückenschlag zur zündenden Idee des wohl bekanntesten Chansons der beiden.

Quelle: Wikipedia: wiki/Cissy_Kraner · wiki/Hugo_Wiener · RÖP

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Aber der Nowak läßt mich nicht verkommen

Ich habe einen Mann, den viele möchten
der immer mich bewahrt vor allem schlechten
ein jeder kennt ihn, Nowak ist sein Name
ihm dank‘ ich es, dass ich heut‘ ich eine Dame
 
Ob angezogen oder als a nackter
der Nowak hat am ganzen Leib Charakter
ich hätt‘ schon längst ein böses End‘ genommen
aber der Novak lässt mich nicht verkommen…
 
Ich hätt‘ an vielen Dingen mein Vergnügen
ich möcht‘ so gerne in der Gosse liegen
ich möchte einmal sinnlos mich besaufen
ich möcht‘ mit einem Freudenmädchen raufen
 
Ich möchte einmal Männer toll verbrauchen
ich möcht‘ statt Memphis Marihuana rauchen
ich hätt‘ auch längst schon Morphium genommen
aber der Nowak lässt mich nicht verkommen…
Ich möcht‘ einmal bei Vollmond ein Vampir sein
ich möcht‘ Geliebte von einem Fakir sein
damit mich, wenn ich lieg‘ ohne Matratz’n
von hinten noch die Nagelspitzen kratzen
 
Ich möchte Austern mit der Schale essen
ich möcht‘ mit einem Walfisch mich vergessen
ich hab‘ mir das alles schon vorgenommen
aber der Novak lässt mich nicht verkommen…
 
Der Novak ist zwar einerseits ein Segen
doch and’rerseits lässt er mich nicht bewegen
da stand ein Inserat in einer Zeitung
es sucht von einem Nachtlokal die Leitung
 
Ein junges Mädchen brav mit nettem Wesen
das nackert tanzt vor Negern und Chinesen
den Posten hätt‘ sofort ich angenommen
aber der Novak lässt mich nicht verkommen…
 
Songwriter: Hugo Wiener
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